Quantcast
Channel: Aktuell - Markt 93453 Neukirchen b. Hl. Blut im Bayerischen Wald / Hohenbogenwinkel
Viewing all articles
Browse latest Browse all 270

Himmidadl im Wallfahrtsmuseum: Heimatschatz

$
0
0

Heimatschätze PreisDas Wallfahrtsmuseum Neukirchen b. Hl. Blut wurde am Freitag in der Allerheiligen-Hofkirche München durch Finanz- und Heimatminister Albert Füracker und Kunstministerin Prof. Dr. Marion Kiechle im Rahmen des Wettbewerbs „100 Heimatschätze“ mit einem Preisgeld und einer Urkunde prämiert. Gesucht waren besondere Museumsexponate, die eine interessante Geschichte zu erzählen haben. Die hundert preisgekrönten Objekte werden zum Jahresende in Buchform vorgestellt. Bürgermeister und stellvertretender Landrat Markus Müller freute sich über die Auszeichnung und lobte die Qualität der Museen im Landkreis Cham.

Das Wallfahrtsmuseum erhielt den Preis für den „Himmidadl“, eine geschnitzte Figur, die den auferstandenen Christus darstellt. Die Figur wurde bis etwa 1960 von den Ministranten von Haus zu Haus getragen und zwar am oder um den Palmsonntag, also den Sonntag vor Ostern. So gesehen war der Auferstandene eigentlich eine Woche zu früh dran. Die Ministranten gingen in die Häuser in der Pfarrei, verteilten Palmbuschen und sangen beim Betreten der Stube die lateinische Antiphon zum Palmsonntag ("Pueri Hebraeorum, portantes ramos olivarum…") als Leiermelodie, die nach und nach bis zur Unkenntlichkeit verstümmelt wurde. Anschließend wurde der „Himmidadl“ durch das Haus getragen, manchmal auch in die Ehebetten gelegt, und man ließ ihn in die Mehltruhe schauen. Es wurde auch erzählt, dass die Ministranten wegen des langen Weges müde und leichtsinnig wurden, so dass sie manchmal die Himmidadl-Figur im Bach schwimmen ließen.

 


Viewing all articles
Browse latest Browse all 270